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Pfarrkirche St. Andreas

Die Pfarrei Altrich - Geschichte der Pfarrei

Die ersten urkundlichen Nachrichten über eine Pfarrei Altrich stammen aus dem Jahre 1157 und über einen Pfarrer bereits aus dem Jahr 1152.

Bis ins 16. Jahrhundert sprechen die Verzeichnisse von der Pfarrei Altrich. Erst 1569 in dem Visitationsprotokoll aus dem Dekanat Piesport tritt die Bezeichnung "Pfarrei Kirchhof oder Altrich" auf. Zu dieser Zeit umfasste die Pfarrei die Dörfer Altrich, Büscheid, Platten, Pohlbach und die Höfe Hart und Kirchhof. Filialen waren Platten und Pohlbach, die eigene Kapellen hatten.

Die Pfarrkirche zu Altrich, Bering des erzbischöflichen Hofgutes gelegen, daher auch der Name Kirchhof, war der zentrale kirchliche Mittelpunkt des alten Lieserfiskus. Im Jahr 1793 wurde die Filiale Platten zur Pfarrei erhoben und die Filiale Pohlbach im Jahre 1803 der Pfarrei Klausen angegliedert.
 

Die Pfarrkirche

Die Pfarrkirche St. Andreas zu Kirchhof erhielt im Jahre 1720 einen neuen Turm. Im Kirchturm waren zwei Glocken.

Der Zustand der Pfarrkirche zu Kirchhof war so schlecht, dass im Jahre 1871 die Kirche geschlossen werden musste. Im Jahre 1873 wurde nach den Plänen des Kreisbaumeisters Köchling (Wittlich) mit dem Bau einer neuen Pfarrkirche begonnen. Standort dieser neuen Pfarrkirche wurde Altrich. Im Juni 1874 konnte, unter Beteiligung der Bewohner aus Nah und Fern, mit großer Feierlichkeit die Grundsteinlegung erfolgen.

Die Einweihung der neuen Pfarrkirche zu Altrich nahm am 4. Februar 1875 der Dechant, Herr Pfarrer Lichter aus Wittlich vor. Nun hatten die Gläubigen der Pfarrei Altrich wieder eine schöne neue Pfarrkirche. Die vielen Bombenabwürfe während des zweiten Weltkrieges, die in der Nähe des Dorfes einschlugen, hatten auch der Altricher Pfarrkirche größeren Schaden zugefügt. Das Kirchendach hatte mehrere schadhafte Stellen durch Splitterwirkungen. Zu Beginn des August 1948 wurde der Turm in seiner nach Westen liegenden Seite, also über dem Portal der Kirche, in 4 Flächen, also zur Hälfte, vollständig neu beschiefert, weiter wurde das ganze Dach der Kirche nebst Sakristei neu überholt und gründlich in Ordnung gebracht.

Der 11. September 1949 war für die Pfarrgemeinde Altrich ein Festtag, das Fest der Glockenweihe. Die Kirchengemeinde hatte im Krieg ihre zwei Glocken zu Einschmelzen abgeben müssen. Seitdem tönte nur ein Glöckchen, das der Kapelle in Büscheid, mit dünner Stimme aus dem Turm. War nun die Freude groß, als die drei neuen Glocken in einem tannenumgrünten Gerüst, zur Taufe bereit, schwebten. Am 14. September 1949 konnten die  Gläubigen in Altrich dann auch zum ersten Mal wieder den feierlichen Klang ihrer neuen Glocken vernehmen.

Der 15. Januar 1956 war für die Pfarrgemeinde Altrich wieder mal ein besonderer Tag. Zum einen wurde das Silberne Priesterjubiläum von Herrn Pfarrer Otto Krage gefeiert und zu anderen wurde die renovierte Pfarrkirche eingeweiht. Wie heißt es in einem Zeitungsbericht vom 14. Januar 1956: "Die katholische Pfarrgemeinde Altrich darf mit Recht stolz sein auf ein Werk, das in diesen Tagen vollendet wurde: St. Andreas, die Pfarrkirche der Gemeinde, wurde renoviert; das Gotteshaus zeigt sich in einem neuen Gewand. Man spürt, daß hier eine Künstlerhand am Wirken war, tatkräftig unterstützt von den heimischen Handwerkern.

Wer die Pfarrkirche in ihrem früheren Zustand kannte, ist überrascht. Wurde hier etwas Neues geschaffen, eine strukturelle Änderung vorgenommen? Es scheint so auf den ersten Blick, doch das prüfende Auge entdeckt Altes und Vertrautes und lässt begreifen, dass durch Farbgebung und Nuancierung diese Wirkung erreicht wurde. Eine Harmonie von Raum, Licht und Farbe spricht aus dem Kircheninnern. Dies ist keine Kirchenrenovierung im landläufigen Sinne, sondern eine künstlerische Ausgestaltung, die dem Gotteshaus eine andere Stimmung verlieh. Nichts Schweres, Erdrückendes findet sich hier, hell und friedvoll ist das Gotteshaus, frei  von falschem Pathos und Erkünsteltem. Die Pfarrgemeinde hatte die Innenrenovierung ihrer Kirche einem Künstler übertragen, dessen bisheriges Wirken schon verrät, das er Großes und Wertvolles zu schaffen weiß. Es ist der Kunstmaler Paul Meyer-Speer aus Murnau (Oberbayern). Die ersten Äußerungen der Pfarrangehörigen bestätigen, dass mit diesem Werk eine eigenartige Wirkung verbunden ist: man gewinnt es lieb, je länger man es betrachtet. Das Kircheninnere nimmt am Kommen und Gehen des Lichtes teil. So sieht heute auch die Altricher Pfarrkirche viel größer aus; sie scheint gewachsen zu sein.

aus der Chronik Wittlich-Land herausgegeben 1990,
Geschichte einer Verbandsgemeinde zwischen Vulkaneifel und Mosel,
Veröffentlichung mit Genehmigung des Verfassers– Günter Hesse, Manderscheid)
 

Die Orgel

Die Orgel der Altricher Pfarrkirche wurde im Jahr 1931 von der Orgelbaufirma Johannes Klais erbaut und im Jahr 1999 von der gleichen Firma restauriert.

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